Trainer-C-Kurs 2010/2011


Trainer-C-Kurs 2010/2011 > DOPPELTE ÜBERSCHRIFT 4

3. Wochenende

HTSV Trainer-C Kurs 2010/2011 wechselt zu einem seriösen öffentlichen Auftreten

Wetzlar, 6.12.2010,10:45  Wie erst jetzt bekannt wurde hat sich der HTSV Trainer-C Kurs 2010/2011 am Sa. 4.12.2010 in einer geheimen, internen Ur-Abstimmung nach einer kontrovers und emotional geführten Diskussion für ein seriöses, öffentliches Auftreten entschieden.

Im Schatten der umstrittenen FIFA-Entscheidungen zu den Austragungsorten der Fussball-WM 2018 und 2022 gab es eine weitere, in der öffentlichen Wahrnehmung weitestgehend untergegangene denkwürdigen Entscheidung im sportlichen Vereinsumfeld. In einer geheimen, internen Ur-Abstimmung hat sich der HTSV Trainer-C Kurs 2010/2011 am Samstag, 4.12.2010 gegen mittag nach einer kontrovers und emotional geführten Diskussion für ein zukünftig seriöses, öffentliches Auftreten entschieden. Wie aus gewöhnlich gut informierter Quelle zu erfahren war ist noch unklar ob diese Entscheidung rechtswidrig zustande kam und angefochten wird, da 4 Mitglieder von der Vollversammlung keine Kenntniss gehabt haben sollen und somit vom Entscheidungsverfahren ausgeschlossen waren.

Der Vorwurf der Wahlmanipulation steht ebenfalls im Raum, es sei „nicht einmal eine einfache Mehrheit gegeben gewesen, diese kam nur durch Anrechnung der sehr vielen Enthaltungen als Zustimmung“ zustande. Stimmen zufolge sei jedoch „das Meinungsbild eindeutig und richtungsweisend“, hätten „die vier nicht einbezogenen Stimmen in keiner theoretisch sich ergebbaren Wahlergebniskonstellation eine Änderung der Entscheidung zur Folge gehabt – ausserdem sei der Aufruf zur Vollversammlung und das zur Entscheidung anstehende Thema vorab im internen Forum allen Trainer-C Anwärtern bekannt gemacht worden“.

Als Konsequenz aus der Entscheidung „hat sich ein sofortiger Führungswechsel in einer internen Kommission des Trainer-C Kurses 2010/2011“ ergeben, der jedoch keinen Einfluss auf die Umsetzung der vereinbarten Ziele des Kurses an sich und der der Kommission selbst haben soll. „Eine konsequente Weiterverfolgung der zu Beginn des Kurses vereinbarten Vorgehensweisen zur Erreichung der allgemein veröffentlichten und anerkannten Ziele“ im Kursablauf seinen sichergestellt. „Die Stimmung im Kurs ist weiterhin gut, ich glaube nicht dass die Ausbilder überhaupt etwas von dem Vorgang bemerken werden“ – so ein Mitglied des Kurses.

Der Verlauf des Wochenendes erfolgte ansonsten planmässig. Am Samstag, 4.12.2010 stand den ganzen Tag „Erste Hilfe“ auf der Agenda, anwesend mussten nur Kursteilnehmer sein die über keine entsprechende Ausbildung bzw. Qualifikationsnachweise verfügten. Am Sonntag, 5.12.2010 waren alle Kursteilnehmer anwesend, am Vormittag gab es zu Beginn das vorgesehene Feedback der Ausbilder zu der Praxiseinheit im „Europabad Wetzlar“ vom 21.11.2010. Weiterhin wurden die letzten ausstehenden Prüfungsreferate gehalten, alle Teilnehmer haben das Kurs-Teilziel erfolgreich absolviert und abgeschlossen. Am Nachmittag wurde die zweite Praxiseinheit, bestehend aus zwei DTG-Blöcken (Anm.d.Red: DTG=Drucklufttauchgerät) zur Vorbereitung der praktischen Prüfung, einem Apnoe Block und einem Training in Rettungstechniken durchgeführt, wobei insbesondere der DTG-Block noch eklatante Schwächen der Kursteilnehmer aufzeigte. „Lediglich 33 Prozent der Kursteilnehmer ist derzeit auf einem ausreichenden Niveau den Kurs erfolgreich abzuschliessen“ war das ernüchternde Fazit der Ausbilder zum Abschluss des Wochendes.


Anmerkung: Eine Gegendarstellung zum Ablauf des Wochendes – die sich entgegen des Presserechts nicht nur auf Tatsachenbehauptungen beschränken soll - ist für den späten Abend des 6.12.2010 bzw. frühen Vormittag 7.12.2010 angekündigt und wird an dieser Stelle veröffentlicht werden ;-)

Gegendarstellung:

Seriös oder nicht seriös – das ist hier nicht die Frage!

3. Wochenende - Der Winter ist da: Ski und Rodel gut!

Samstag, 4.12.2010 - erster Tag (Tag 5)

Motto heute: Erste Hilfe will gelernt sein – hoffentlich passiert mir nichts!

Die Herbergseltern haben wohl auch unsere Berichte der ersten beiden Wochenenden gelesen und hatten ein Einsehen mit uns. Wir werden im Untergeschoss untergebracht, damit die Musikgruppe oben uns nicht stört.

Böse Zungen behaupten, der Umkehrschluss sei wahrscheinlicher: es gab so viele Beschwerden über uns dass wir in den Keller verbannt wurden!

9:00 - Das Wetter fordert seinen Tribut: 19 Schaulustige und kein Arzt weit und breit

Panik ist nicht angesagt, aber unruhig sind die beiden Ausbilder doch. Erschienen sind 19 von 23 Trainer-C Anwärter zur Ausbildung in Erster Hilfe und es ist kein Arzt da! Das sind wesentlich mehr als nur diejenigen, die keinen gültigen Nachweis haben. Das Interesse am versprochenen tauchspezifischen Inhalt ist deutlich größer als erwartet.

9:05 - Weder Sirene noch melodischer Gong zu hören

Holger muss improvisieren, macht es gut. Den Start hat er verpasst, denn er hat um 9:00 einen „Schulgong“ o.ä. erwartet, der aber nicht kam. Woher auch, es ist ja eine Jugendherberge! Lag wahrscheinlich auch mit daran, dass seine kleine Tochter uns heute wieder besucht hat und irgendwie die leckeren Getränke, Obst, ein Kuchen und Naschsachen zum zweiten Frühstück locken. Wir erfahren, dass der Tag etwas improvisierter als geplant ablaufen wird, denn der Referent heute ist schon die Vertretung für die Vertretung.

9:10 - Das Ergebnis zählt – ohne Arzt und Pause geht es auch!

Um die Wartezeit zu überbrücken gibt es vorab doch schon einmal ein kleines Feedback zur Praxisausbildung am letzten Wochenende und eine Frage- und Antwortrunde. Frank und Holger sind sich einig: Da alle Ausbildungszeiten von den Gruppen eingehalten wurden und die Proteste gering ausfielen war der Ablauf wohl so OK. Schlussfolgerung: es wurden keine Pausen gebraucht, also brauchen wir die nächsten Male auch keine! Es zählt eben das Ergebnis. Na toll. Wie wohl das Feedback gewesen wäre wenn wir letztes Wochenende die Pausenzeiten nicht zum Stationswechsel genutzt hätten sondern diese zum Aufwärmen und Regenerieren mit Kaffeklatsch und Kuchen verbracht hätten?

9:30 – Alles wird gut - endlich ist der Arzt da!

Dr. Horst Reiner ist da – schnell wird klar er ist einer von uns, Arzt und Taucher! Locker, lustig und ganz ohne fremdeln fängt der Ausbildungsblock an. Seine Vorstellung zeigt uns ebenfalls gleich: der Mann hat ganz bestimmt von beiden Themen viel Ahnung, eine super gute Wahl. Keine Spur von Vetretungsvertretung.

Von wegen alles wird gut – Wermut statt Unterlagen (auch kein Erste-Hilfekoffer)

Einen Wermutstropfen – wie sich bald herausstellen wird nur vermeintlichen - gibt es dann aber doch: Die Ausbildung wird etwas improvisiert ablaufen müssen, Horst hat keinerlei Unterlagen dabei. Also weder Folien, noch einen Erste-Hilfekoffer. Aber es gibt ja zum Glück ein Whiteboard und Flipchart. Ob das gut gehen wird?

Zu Ausbildungszwecken ein paar Puppen von der Strasse organisieren?

Der Plan sieht so aus: Am Vormittag lernen wir Theorie zu Herz-Kreislauf-System und Lunge, was zu tun ist wenn da was nicht stimmt. Am Nachmittag ist die Praxis dazu dran. Er will uns dann auch ein paar Puppen organisieren! Nach dem Gelächter stellt er klar: Nein, nicht hier von der Strasse, sondern die aus Plastik zur Ausbildung in HLW.

Wie auf einer Tauchbasis ist von jung bis mittelalt auch hier alles vertreten

Mit Blick in die Runde stellt Horst fest: Alle Altersstufen sind im Kurs vetreten. Dabei war die Formulierung „von jung bis mittelalt“ nicht bei allen Kursteilnehmern sofort beliebt und anerkannt. Er bringt uns das dann doch schonend bei und stellt den Bezug zum Thema her – jede Altersstufe hat ihre individuellen „Problemchen“ auf die wir in der Medizin achten müssen. Also keine Diskussionen mehr, wer wie alt aussieht und welche Bezeichnung dafür die angemessene ist. Egal ob Tauchbasis oder Verein, überall sind in der Regel auch alle Altersstufen vertreten.

Kindliche Tauchbasen und ihre kindichen Probleme

Treffen wir auf Kinder ist zu beachten: es sind Kinder. Ach so, hätten wir auch selbst drauf kommen können. Die sind noch in der Entwicklung, sowohl Körper als auch Geist. Also körperlich weniger belastbar, einfacher zu schädigen und das Feedback und Reaktionen entsprechendkind(l)ich. Druck- Volumen- und Mengen- und Größenverhältnisse im Vergleich zum Erwachsenen sind auch anders. Also: Regeln für das Kindertauchen unbedingt beachten! Auch wenn deren Bewegungsdrang sehr ausgeprägt ist.

Jugendliche Tauchbasen und ihre nicht jugendfreien Probleme („das magische Dreieck“)

Das mit dem Bewegungsdrang ist bei Jugendlichen schon deutlich anders. (Diese Überleitung erzeugt bei uns Schmunzeln und Gekicher – weshalb wohl?). Jeder kennt wohl das „magische Dreieck“ (jetzt bricht bei uns das Gelächter aus). Doch dann die Klarstellung: Gemeint ist die Schwierigkeit, Jugendliche von PC-TV-Bett weg zu bekommen und zum (Tauch)Sport zu animieren. Medizinisch (bezogen auf die Besonderheiten beim Tauchen und der ersten Hilfe) kommt diese Altesstufe schon sehr nah an die Erwachsenen heran.

Erwachsene Tauchbasen und ihre blöden Probleme

Bei den erwachsenen Tauchern ist die Diagnose einfach: Kommt ein erwachsener Taucher aus dem Wasser und benimmt sich blöd, hat er bestimmt einen Tauchunfall! Ob das wirklich für alle gilt? Die anschliessende, ausführliche Diskussion stellt einiges klar. Am Whiteboard sind inzwischen Herz, Lunge und weitere Organe mit Kreislauffunktion deutlich und für uns nachvollziehbar sichtbar.

Mittelalterliche Tauchbasen und ihre diuräsen Probleme

Die Frage musste ja kommen – spätestens jetzt erfahren wir den Zusammenhang zwischen Druck von aussen, Körperreaktionen, Nieren- und Blasenfunktion und der Körperentwässerung. Auch andere Formen von Flüssigkeitsverlust vor, während und nach dem Tauchgang werden an Beispielen aus der Praxis diskutiert. Wir verstehen, weshalb es so wichtig ist genug (viel) zu trinken (auch vor dem Tauchgang…) und weshalb wir eben mit den Auswirkungen leben müssen. Auch den Umgang mit dem Trinken im Zusamenhang mit der ersten Hilfe im allgemeinen und bei Tauchunfälen im besonderen kommt hier nicht zu kurz.

Fantastische Tauchbasen und ihre unglaublichen Probleme

Auch die beliebten Tauchergeschichten dürfen nicht fehlen – als Arzt erlebt man da so einiges. Selbstverständlich wollten wir ein unglaubliches Beispiel hören und Horst liess sich nicht lange bitten: Da gab es einmal einen Gast, der klagte nach dem Tauchgang über Probleme mit dem einen Ohr. Da seien Geräusche drin und es würde immer wieder „kribbeln“. Klare Diagnose: Dekounfall. Oder etwa doch nicht? Beim Mittagessen passiert es dann: der Patient hält es nicht mehr aus, springt unkontrolliert hin- und her! Aber Krämpfe sehen doch ganz anders aus? Wie sollen wir den denn einfangen und in die Dekokammer befördern? Zum Glück löst sich das Problem dann von selbst: mit einem Mal fällt ein kleiner Einsiedlerkrebs aus dem Ohr heraus und flüchtet durch den Essenssaal! Leider lies sich die Art nicht mehr bestimmen, denn ein anderer Gast stellte spontan mit seinem Schuh sicher dass dieser „Alien“ sich in kein weiteres Gehirn einnisten kann.

Militärische Tauchbasen und ihre verlustreichen Probleme

Bei der Diskussion um Tabellen, Statistiken, Tagesformen etc. gab es dann noch eine kleine, einprägsame Warnung an alle, die gerne in Grenzbereichen tauchen: Wer die Navytabellen nutzt sollte sich klar machen wofür diese da sind. Denn wenn von 10 drei ankommen reicht das im Ernstfall aus…

Geisterhafte Tauchbasen und ihre stühlerückenden Probleme?

Unterbrochen werden Diskussionen immer wieder mal von Aussen. Der Nachteil des grossen und hellen Raumes ist die Lage unterhalb des Kantinenbereichs. Durch die Nutzung sowohl für Besprechungen zwischendurch als auch zur Nahrungsaufnahme während der Essenszeiten kommt es mehrmals am Vormittag zu kleineren akustischen Belästigungen durch den sehr bodennahen Transport von Tischen, Stühlen und anderem Kantineninventar. Ist aber immer noch besser als die Störungen an den vorherigen Wochenenden!

Arzt mit Lungenproblemen vor der Mittagspause

Zum Abschluss des Vormittags möchte Horst gerne wissen ob noch Fragen offen geblieben sind. Inzwischen sieht das auf dem Whiteboard in den letzten 2 Stunden mehrfach um alle möglichen Krankheiten und Verletzungen erweiterte, komplexe und variantenreiche bunte Bild von Herz und Lunge allerdings schon ein wenig mitgenommen aus. Deshalb erntet er auf die unbedarfte Frage „Gibt es jetzt noch Probleme mit der Lunge?“ nicht ganz die erwartete Reaktion J

Eiskalte Mittagspause zur Vorbereitung des Nachmittag

Weitere Freude breitet sich bei uns aus als wir erfahren dass die Mittagspause anders als üblich etwa 1,5 Stunden dauern wird. Horst möchte in seine Praxis fahren um den Nachmittag vorzubereiten und Material für die praktischen Übungen zu besorgen. Wir könnten ja ein wenig draussen im Schnee spielen! Doch wir haben andere Pläne, dies gibt uns Zeit direkt nach dem Mittagessen unsere (anwärterinterne) T-Shirtdiskussion vorzuziehen!

Kalte Giftplanzen als Salat

Als wir noch kurz Durchfallerkrankungen ansprechen meint unser Doc „Salate zählen in südlichen Ländern zu den Giftpflanzen, denn da ist Kriechtiertod drauf!“ Eine sehr eingängige Bemerkung! Passt gut zur Mittagspause. Wie weit im Süden sind wir hier eigentlich?

Warmes Mittagsessen zur Vorbereitung der T-Shirt Diskussion

Zum Essen gibt es diesmal etwas anderes als letztes Wochenende, warm, unspektakulär aber sehr gut geniessbar. Schnell waren alle satt und bereit für unser internes Treffen.

Heisse Mittagsdiskussion zur Vorbereitung unserer T-Shirtbestellung

Nach der Mittagspause gibt es eine unerwartet hitzige Debatte um das T-Shirt. Wir wollen ja zum Abschluss ein Shirt oder ein Polohemd oder sonstwas zum Anziehen und zeigen haben. Die einen wollen etwas seriöseres (damit man sich nicht schämen muss), die anderen lieber ein heiteres Motiv. Beides verständlich. Aber ein Konsens muss gefunden werden! Selbst die „Diskussion“ zum Vorgehen zur Meinungsfindung artet aus. Menschen, die bisher engagiert und gut gelaunt Initiative übernommen haben fühlen sich derart „angegriffen“ dass sie ihre freiwillig (und von Allen dankbar angenommen) übernommenen Aufgaben so nicht mehr fortsetzen können und wollen. Wie war das mit dem Salat und den Giftpflanzen??? Eine Abstimmung soll zumindest ein Meinungsbild aufzeigen, das Ergebnis ist jedoch alles andere als eindeutig. Zu viele Enthaltungen, um ein klares Bild der Mehrheit zu erkennen sagen die einen, doch klar und eindeutig die Anderen. Eine Einigung gibt es nicht, die Stimmung unbefriedigend gereizt. Um die Gemüter zu beruhigen und da heute sowieso nicht alle anwesend sind wird die Fortführung der Diskussion auf den nächsten Tag bzw. ins Forum vertagt. Gut dass es draussen kalt ist und Horst noch nicht zu sehen ist, so hat jeder genügend Zeit mit sich und den Anderen wieder ins Reine zu kommen.

Arzt mit HLW-Problemen nach der Mittagspause

Nicht nur bei uns ging es in der Pause heiss her. Auch Horst geriet ganz schön ins Schwitzen, denn Murphy hat voll zugeschlagen. Internet- und PC-Probleme summieren sich zum GAU – es wird auch keine Präsentation zu HLW (Herz-Lungen Wiederbelebung) geben, wir arbeiten weiter mit den vorhanden Hilfsmitteln. Das hat ja aber auch am vormittag schon super gut funktioniert! Allerdings haben wir auch keine Verbandsmaterialien zum Üben, dafür sind aber die Puppen zur Wiederbelebung da.

Arzt trennt versehentlich Arm ab

Gut für uns dass es auch bei der HLW weiter locker und lustig zu geht. Hier hat keiner Berührungsängste oder Hemmungen. Besonders nicht, nachdem Horst bei der Vorbereitung der Puppen plötzlich einen Arm in der Hand hält und im ersten Moment nicht so recht weiss wie er den ohne Nadel und Faden wieder dran bekommen soll. Mit ein wenig drehen und  drücken ist die Schulter aber schnell wieder drin und der Arm dran. Wenn das im richtigen Leben am Unfallort auch nur so einfach wäre.

Arzt meint: Notruf absetzen ist jetzt das Wichtigste

Wir lernen am Whiteboard das neue Rettungsschema kennen. Am wichtigsten ist es danach, so schnell wie möglich einen Notruf abzusetzen. Neu für einige ist auch das bei der Wiederbelebung jetzt Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2 stehen.

Arzt ausser Atem bei 100 Beatmungen pro Minute

Auf die Frage wie schnell das Ganze denn passieren soll kam spontan die Antwort „etwa 100 Beatmungen pro Minute sollten es schon sein“ – schnell wurde, nachdem wieder einigermassen Ruhe herrschte, geklärt dass daraus nicht etwa 1500 Herzdruckmassagen pro Minute folgt, sondern es sich um einen Versprecher handelte.

Arzt verbrennt Patient beim mehrfachen Schocken mit AED

Zum neuen Rettungsschema gehört auch der Einsatz eines AED (Automatisierter Externer Defibrillator) – wenn verfügbar. Die Anwendung ist einfach, da kann man nichts falsch machen – die Geräte sagen einem schon genau was zu tun ist. Allerdings gilt auch hier (besonders für uns) der Selbstschutz, denn Wasser ist ein recht guter Leiter. Beim Einsatz im Schwimmbad oder am Gewässer ist es häufig nass in der näheren Umgebung. Wir wollen uns ja nicht selbst abschiessen. Die vom Gerät abgegebenen Stromstöße sind schon recht stark, nach mehrfachem schocken kann es da auch schon einmal verbrannt riechen.

Arzt verschmilzt Patient ohne Rasur im Lichtbogen beim Einsatz eines AED

Jetzt machen sich doch einige Bedenken bei uns breit. Das soll so OK und einfach sein? Es kommt aus unseren Reihen der Vorschlag den Patienten doch vorher lieber zu rasieren, da wäre die Verbrennungsgefahr/Geruchsbelästigung nicht so hoch. Doch diesen Vorschlag lehnt Horst bei einer zeitkritischen Erste-Hilfe Massnahme strikt ab. Dafür erzählt er uns aber „zur Beruhigung“, dass die Stromstärke nicht etwa so stark sei dass ein Lichtbogen zwischen den Elektroden entsteht der den Patienten in Sekundenbruchteilen verdampfen würde – sehr beruhigt sind wir aber dadurch nicht, dafür relativieren sich in der Vorstellung aber ein paar verbrannte Haare auf der Brust.

Arzt schaut nur zu: Ersthelfer übernehmen die Herz-Lungen Wiederbelebung

An den Puppen darf jetzt jeder intensiv das Gelernte umsetzen. Wir üben so lange HLW bis alle erkennbaren Fehler ausgebügelt sind und der Ablauf effektiv bei allen funktioniert. Alleine und im Team, über Mund und Nase. Jeder von uns erkennt: das über einen längeren Zeitraum effektiv anzuwenden wird ganz schön anstrengend sein!

Arzt geschockt über Erfolg: Ersthelfer legt Patient perfekt in stabile Seitenlage

Lustig wird’s als Horst einen Freiwilligen herausdeutet, der mal die stabile Seitenlage vormachen soll. Klasse, denn er erwischt ausgerechnet Niklas, der ja selbst Erste-Hilfe-Ausbilder ist. Das jugenliche Aussehen täuscht, denn er hat Erfahrung. Der Kursleiter macht große Augen, als Niklas die perfekte Seitenlage in Ablauf und Ergebnis hinzaubert. Das hatte er sich anders gedacht, gibt er lachend zu. Wir dürfen wieder alle üben, mal von links und von rechts. Wieder so lange, bis alles „perfekt“ klappt. Dazu lernen und üben wir noch wie jemand umzudrehen ist, der auf dem Bauch liegt – denn alle „Patienten“ haben sich zum Üben gleich brav auf den Rücken gelegt.

Am Ende viele Verletzungen durch Meerestiere

Zum Abschluss des Themas lernen wir noch Erste-Hilfe Massnahmen bei den zahlreichen Varianten der Verletzungen durch Meerestiere kennen. Auch hier kennt sich Horst als Taucher und Arzt wieder sehr gut aus und gibt uns viele wertvolle Tipps. Wir nehmen erstaunt war: Dieser Tag lief komplett ohne Einsatz elektronischer Medien und mit nur wenig Hilfsmitteln nahezu perfekt ab! Ob das diejenigen beruhigt, die morgen mit ihrem Referat dran sind?

Depressionskrankheit am Abend in der Freizeit

Heute haben wir etwas mehr Freizeit. Nach dem Abendessen trifft man sich wieder am Billardtisch und am Kicker. Interessanterweise wird nach so 2-3 Bier über die Depressionskrankheit beim Taucher diskutiert (kein Schreibfehler) und noch so manch anderes seltsame Krankheitsbild.

Sonntag, 5.12.2010 - zweiter Tag (Tag 6)

8:00 Der WAX (Wettquote AbwesenheitsindeX) steht gut im Foyer

Heute geht es früher los, denn unser Kursleiter Holger gibt und heute das versprochene Feedback zum letzten Praxiswochende. Es soll Wetten geben, dass es besonders wegen Schnee und der frühen Stunde wieder nicht alle pünktlich hierher schaffen.

8:15 Der WAX sinkt

Die Technik für die zweite Hälfte der Referate muss stehen – dazu wird eifrig an Beamern, Laptops und jede Menge Kabeln in zwei Räumen gearbeitet. Es sind schon sehr viele Leute anwesend, doch die üblichen Verdächtigen noch nicht.

8:30 Der WAX ist mit uns im Keller

Pech gehabt für diejenigen, die auf Abwesenheiten gesetzt haben. Heute sind alle trotz Schnee und früher Stunde pünktlich anwesend. Holger und Frank gehen jetzt noch mal den Gerätetrainingsplan mit uns durch und wir können in aller Ruhe Unklarheiten hinterfragen. Die Aufgaben des Trainers und seines Assistenten werden klar umrissen. Die beiden machen uns noch eimal deutlich, dass alle unsere Aktionen Vorführcharakter haben müssen! Wenn wir Anfänger ausbilden, werden diese unser Verhalten als Maßstab nehmen. Also immer dran denken: lege ich mich auf den Bauch beim Ausziehen meines DTG, macht der Anfänger das wahrscheinlich nach. Ob das auch alle verarbeiten können? Denn gleich geht es los mit dem Rest der Referate.

Referate sind endlich geschaft

Die zweite Hälfte der Rererate wird jetzt gehalten, ein Teil davon wieder im Klavierzimmer im ersten Stock. Da es dort so eng ist verschwindet nur ein kleiner Teil der Leute nach oben, der Rest bleibt unten im Keller. Die Aufregung ist unterschiedlich gross, auch hier wieder ein ähnliches Bild wie letztes Mal. Wer Erfahrung im Präsentieren hat oder schon mehrere Theorieausbildungen begleitet hat ist hier wieder klar im Vorteil. Alles geht gut, alle bestehen und nehmen diese Hürde.

Stille Mittagspause

Essen ist wieder gut, doch die Zeit zu knapp um unsere hitzige Diskussion von gestern zu den T-Shirtfragen gemeinsam fortzusetzen. Es ist ziemlich, niemand scheint darauf aus zu sein das Thema anzusprechen und für Aufregung zu sorgen. Alle warten, dass es endlich ins Wasser losgeht.

Leiser Umzug

Kaum geht es los, sind alle unterwegs. Diesmal läuft es etwas einfacher und noch besser ab, jeder weiss was ihn erwartet und wohin mit den vielen Sachen. Im Hallenbad ist diesmal schnell die allgemeine Ordnung gefunden und wir fangen an. Heute erwarten uns wieder 4 Stationen, diesmal sind es aber auch nur 4 Übungen und nicht 5 wie letztes Mal. Freude kommt auf, es ist viel mehr Zeit für Pausen eingeplant!

Fast laute erste Station

An der ersten Station werden wir von Frank bei den Geräteübungen geschliffen. Wieder die Kombination Trainer, Assi und der Rest als Tauchschüler. Gleich am Anfang hat die erste Gruppe hier ihre Bewährungsprobe mit Problemmanagement: Ein Mitteldruckschlauch bildet einen bedrohlichen Ballon. Der Automat wird gewechselt und nach 2 Minuten ist der Taucher wieder einsatzbereit. So soll es sein – auch später in den Prüfungen wenn so etwas vorkommen sollte.

Laute zweite Station

Hier ist Hilfe rufen angesagt – aber nur simuliert. Carsten erklärt uns sehr anschaulich und professionell die Rettungstechniken.  Es wird fleißig hoch geholt, abgeschleppt, geschoben, Klamotten abgelegt, geborgen über Leiter und Rand und sich angeleint. Carsten achtet auch auf Kleinigkeiten, jeder muss alles ausprobiert haben und so gut wie möglich beherschen. Die Zeit ist halt begrenzt, aber wir lernen jede Menge. Auch die Knoten haben wir schnell drauf, sollte ehÂ’ jeder können.

Leisere dritte Station

Wie an der ersten Station Holger schaut sich hier Frank an wie wir die DTG-Stunde ausbilden. Zufrieden sieht aber anders aus, seine Notizen sind lang und die Kritikpunkte sind auch nicht ohne. Aber besser jetzt klare, deutliche Worte und Tipps wie es besser (richtig) geht als garantiert durchzufallen.

Ganz leise vierte Station

Apnoe ist angesagt. Andreas versucht mit Erfolg bei uns seine Begeisterung fürs Apnoe-Tauchen anzubringen. Wir lernen ruhig zu werden, uns auf das wesentliche zu konzentrieren und worauf es beim Strecken- und Zeittauchen ankommt. Sicherheit steht dabei an oberster Stelle, deshalb wird hier fast nur in Buddyteams gearbeitet. Trotz der kanppen Zeit werden hier ganz erstaunliche Leistungen erbracht, persönliche Rekorde gebrochen! Die Tendenz zeigt jedoch deutlich: Klare Vorteile haben diejenigen, die früh an der Station sind. Durchgefroren klappt das nicht mehr ganz so gut.

Schöne lange, süße, warme Pausen

Diesmal können wir die Pausen richtig geniessen. Jeder hat für die Stationswechsel ganz viel Zeit um zu naschen, trinken, heiss duschen und quatschen. Viel besser als letztes mal! Es ist auch mehr als genug da. Das für die Verpflegung zuständige Team hat ganze Arbeit geleistet.

Schöne Weihnachten – nur 33% schaffen es

Die längeren Pausenzeiten sorgen dafür, dass kurz vor 18 Uhr das Schwimmbad wieder aufgeräumt ist. Das Ausbildungsteam verabschiedet uns in den Weihnachtsurlaub, allerdings mit Hausaufgaben. Nur etwa ein Drittel der Kursteilnehmer hätte heute die Prüfung bestanden, der Rest wäre klar durchgefallen. Aber es ist ja genug Zeit zum üben, es geht ja erst Mitte Januar weiter! Na dann – schöne Weihnachten und einen guten Rutsch!

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