1. Wochenende

Dieses mal findet der Lehrgang komplett in der Jugendherberge in Wetzler statt.

Nein, doch nicht! Ein kleines, nasses Blöckchen leistet weiterhin fast jedes Wochenende erfolgreich Widerstand und bleibt unabhängig im Europabad Wetzlar ;)

Samstag, 06.11.2010 - erster Tag

 Countdown: Noch 30 Minuten

Die Nervosität der Verantwortlichen war im Schulungsraum spürbar: Wird die Technik funktionieren? Macht der Beamer was er soll? Ist der Raum groß genug für die vielen Leute? Wird die Versorgung klappen?

 Countdown: Nur noch 15 Minuten (Foyer der Jugendherberge)

Gut angekommen und eingecheckt in der Jugendherberge, trifft man auf die ersten Taucher im Foyer. Fast wie auf der Tauchbasis erkennt man sie gleich an den Logos und Stickereien auf den Shirts.

 Countdown: Zeitgleich im Schulungsraum

Lauter entspannte, erleichterte Gesichter bei den Ausbildern. Alle Systeme auf „GO“, die Technik läuft, Kaffee, Tee, Wasser und frisches, gesundes Obst sind gebracht worden und die ersten Neulinge sind auch schon da. Jetzt kann der Spaß beginnen – zumindest für die Vortragenden.

 Countdown: Jetzt nur noch 5 Minuten

23 Teilnehmer aus ganz Hessen, Baden-WĂĽrtemberg und Bayern sind alle da, mussten durch das Tal der Anspannung noch durch. Die „normale“ Unruhe, die vielen unbekannten Gesichter, die GrĂĽppchen der miteinander Bekannten unter sich – das Ăśbliche halt. Angespanntes Gelächter ist hier und dort zu hören.

Nicht nur die Ausbilder, sondern sogar die Allerjüngsten waren auf „die Neuen“ gespannt. Eine Ausbildertochter (5) ließ es sich nicht nehmen uns während des ersten Tages intensiv zu begutachten, denn sie ist schon ganz wild darauf bald tauchen zu lernen und das dürfen auch ruhig alle wissen!

 Countdown: 0 Minuten: es geht los

Begrüßung durch Holger Feldmann, Agenda, dann die Vorstellungsrunde, jeder musste ran. Schnell war die Aufregung weg, alle sind richtig gut drauf – halt Taucher! Auch die Länderzuordnungen sind klar, der Dialekt hat jeden verraten ;)

Haben wir da eben richtig gehört – ĂĽber 200 Tauchgänge in 2 Jahren? Silber, Gold, TL - die ganze Palette ist vertreten bei den 5 weiblichen und 18 männlichen Teilnehmern. Die Jugend ist mit 5 Personen Anfang 20 stark vertreten - die HTSV Stipendien zeigen Wirkung! Auch alle anderen Altersstufen sind vertreten. Sieht nach einer guten, vielversprechenden Mischung aus. Soviel zur Statistik.

 Trommeln gehört zum Handwerk

Die ersten Lektionen in Sachen souveräner Präsentationstechnik konnten wir alle live miterleben: Kurz nach uns startete der Trommelkurs nebenan mit seinen Übungen, doch unser Ausbilder meisterte diese permanente musikalische Untermalung mit Bravour, obwohl die drüben ganz schön Ausdauer hatten! Den Tag über haben wir uns dann aber daran gewöhnt, wir Taucher sind ja hart im Nehmen. In deren Pausen fehlte irgendwie etwas.

 Es wird wohl Zeit fĂĽr eine erste Pause

Organisatorisches und allgemeine Hinweise zur Trainer-C Ausbildung runden den Anfang ab. Die kleine Tochter war wohl der Meinung es sei jetzt erst einmal genug. Während des Vortrages hätten wir jetzt genug von ihrem Papi bekommen, sie wäre jetzt auch mal wieder an der Reihe. Kurzerhand betrat sie „die Bühne“ und wollte ihre Kuschelattacke von Papi befriedigt wissen. Auch hier dieselbe Souveränität wie beim Einsetzen der Trommeln. Wir bekamen bald unsere Pause, das Mädchen ihren Papa.

 Jetzt fängt es an, der erste Vortrag startet

Der erste Referent ist gleich der HTSV Ausbildungsleiter selbst - Frank Ostheimer. Ganz entspannt gibt er uns einen Überblick über die Tauchsportverbände CMAS, VDST und HTSV. Auch als im Keller der Spielmannszug mit seinen Übungen beginnt lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen - die Trommler nebenan aber auch nicht!

 GroĂźe Pause, kleine Pausen

In den Pausen entwickeln sich an den großen Mittagstischen und draußen vor dem Seminarraum immer schöne Gespräche und man merkt gleich dass man es mit Menschen zu tun hat, die eines gemeinsam haben: Die Liebe zum Tauchsport! Verpflegung ist auch OK.

 Theorie und Praxis zu Theorie und Praxis - mit Methode

Den Nachmittag über folgt ein sehr umfangreicher Teil: „Grundlagen der Lehrmethodik und Vortragstechnik.“ Dr. Michael Melter darf uns durch unser Aufmerksamkeitstief führen. Er gestaltet das Thema sehr abwechslungsreich und interessant, obwohl es zunächst sehr trocken klingt. Durch einige Gedächtnisspiele fordert er immer wieder erfolgreich unsere Konzentration - niemand möchte sich dabei als Looser outen. Die vermittelten Methoden kann man immer gebrauchen, besonders wenn man wie in unserem Fall ja in allernächster Zeit ein Referat halten muss!

 Wieso heiĂźt das WLAN hier denn J Hintern?

Der Rest des Tages verläuft nach Plan. Im Keller probt auch der Spielmannszug weiter, ab und zu ziehen die auch draußen vorbei – natürlich mit viel Tamtam. Ein guter Kontrast zu den Trommlern!

Dann plötzlich mitten drin die Frage in den Raum: aber warum heißt das WLAN hier denn „J Hintern“? Großes Gelächter, denn es stammt von JugendHerberge intern, kurz JHintern .-) aber da kann ja nicht jeder von selbst drauf kommen.

 Alle ĂĽbernachten in der Herberge, der Abend wird lang, die Nacht kurz

Die erste Übernachtung ist für alle „Pflicht“, Socializing, Networking und Small Talk sind angesagt. Es werden auch noch ein paar Aufgaben verteilt: Wer kümmert sich um T-Shirts, wer stellt Bilder und Texte ins Internet, wer organisiert eine Abschlußparty? Damit kann man gar nicht früh genug angfangen. Scheint allen Spaß zu machen, die letzten verlassen die Bar gegen 4:00 Uhr. Selbstverständlich gehen die Ausbilder – wie es sich gehört - zuletzt aus „dem Wasser“.

 Sonntag, 07.11.2010 - zweiter Tag

 Ja ist denn schon Vormittag?

Es geht weiter wie am Vortag: ausdauernde Trommler und der Spielmannszug ist auch unterwegs. Doch was ist das, wer „schläft“ denn da? Kann ja mal vorkommen, die Nacht war kurz - aber das Schwimmtraining noch anstrengender. Selbst Schuld wer lieber nach dem anstrengenden Tag gestern am Abend auch noch ein Wettkampftraining mitmacht sagen die einen – die anderen verdrängen ihre Kopfschmerzen und ertränken ihre Müdigkeit in Kaffee, wären wohl lieber schwimmen gewesen.

 Kinder haben weniger was am Herzen, eher an den Ohren!

Die Vortragsreihe startet Korinna Feldmann mit dem Thema "Tauchen mit Kindern und Jugendlichen". Ein Satz gefällt uns besonders gut: Tauchen als Erlebnis vermitteln! So soll es sein. Spaß machen und motivieren, weiterzumachen.

Wie war das eben mit der Entwicklung von Kindern und den Anfälligkeiten beim Tauchen? Kinder haben weniger was am Herzen, eher an den Ohren? Ach so war das gemeint, das mit den Herzproblemen haben eher die Erwachsenen, bei den Kindern überwiegen Erkrankungen an den Atemwegen mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Ohren. Schöne Eselsbrücke, denn jeder der Kinder hat kennt auch die andere Interpretation der Aussage :-)

 Energie hoch drei

Dann ist Anke Bill dran uns in drei Häppchen aufgeteilt den „Energiestoffwechsel“ und  „Sportphysiologie“ näher zu bringen. Es werden jede Menge biochemische Prozesse sehr anschaulich mit Animationen erklärt und die „Theorie der Superkompensation“ wird angesprochen. Das ist genau das, was wir als Kursteilnehmer machen sollen. So eine Art von gezielter Leistungssteigerung. Kann ja nicht schaden, wenn man es nicht ĂĽbertreibt!
Zwischendurch wird der eigene Stoffwechsel mit Gulasch, Semmelknödeln und Rotkohl wieder angekurbelt. Danach erfahren wir noch etwas zum Trainigsaufbau.

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen

Ach ja, bei den super Vorträgen zur Energie sorgen unscharf formulierte Fragen und spontane, kurze, prägnante Antworten immer wieder für Aufheiterung. Beispiel: Aussage (der vortragenden Frau): „Der Kalorienbedarf von Frauen ist 10-15% kleiner als der von Männern.“ Frage (eines Mannes): „Liegt das am Gehirn?“ Antwort (der Vortragenden): „Meine erste, unwissenschaftliche Antwort darauf ist: Auf die Größe kommt es nicht immer an“. Die nachfolgende Diskussion hat den ursprünglich gemeinten Sachverhalt geklärt, die im Raum stehenden Fragen aber nicht.

 Der Unterschied zwischen Mensch und Pferd

Wieder Energie, diesmal Energieumsatz. In einer Liste steht viel drin, aber wie immer „fehlt“ einiges. Wie sollte diese auch vollständig alle Aktivitäten abdecken? Trotzdem die Frage aus dem Plenum: „Mich würde Reiten interessieren.“ Klar, viel Gelächter, den einen oder anderen roten Kopf. Dann die sehr spontane Gegenfrage: „Meinst du den von Dir oder dem Pferd?“. Auch hier entbrannte eine heiße Diskussion darüber, welche Muskeln beim Reiten benötigt werden, wie das mit dem Energieverbrauch ist. Auf alle weiteren Interpretationsmöglichkeiten wurde aber nicht weiter eingegangen.

 Es gibt wirklich noch etwas anderes als Tauchen?

Zu guter letzt hat Kerstin Schoppmeier das VergnĂĽgen, uns ein paar Ausgleichssportarten ans Herz zu legen. Das ist bei eingefleischten Tauchern gar nicht so einfach. Die wollen ja eigentlich nur tauchen! Dazu das auch noch kurz vor der Heimfahrt, nach zwei Tagen voller Konzentration und Schlafmangel. Sie hat Erbarmen mit uns, gestaltet den Vortrag kurz und trotzdem richtig gut - ob sie sich wohl noch an ihren eigenen Lehrgang errinnert?

 Nach dem Wochenende ist vor dem Wochenende

Das erste Wochenende war erfolgreich vorbei, viele, viele Informationen stecken neu zur Verarbeitung in den Köpfen. Die Abschiedsworte waren kaum gesprochen – da ging bei den ersten schon wieder das Nervenflattern los: Wie bereite ich mich denn nur auf das nächste Wochenende vor, da muss ich ja meine Präsentation halten! Und jetzt wissen wir auch noch, was wir alles falsch machen können! Selbstverständlich haben wir sehr viel mehr darüber gehört, wie es „richtig“ geht, aber wer denkt denn in der Situation daran, dass ein Glas auch halb voll sein kann :)

Trotzdem freuen sich alle auf das nächste Wochende, sind schon ganz gespannt, denn da haben wir immerhin einen großen Praxisblock im Schwimmbad dabei!

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... ein erstes Lebenszeichen, live aus dem Schulungsraum ...

Samstag, 14:20 Uhr